Ko Un: Zen-Gedichte, was'n das?



Reihe Zen-Gedichte (Band 1)

Rindfleisch

Was wird denn wohl aus alledem
diesmal
musst du äußerst traurig sein –
mit dem Messer stich endlich zu.
Was wird denn wohl aus alledem
in dem Augenblick, in dem
der Ochs zu Rindfleisch wird?


Bei Tag

Ein trockner Haufen Scheiße, für den sich nicht mal mehr die Fliegen interessieren. 
Ist dies das Paradies? 
Ach nein.

***
  
"Bodhidharmas Vater, das war Huike.
Hongrens Väter waren Shenxiu und Huineng.
Shenxiu vergnügte sich bei Hofe,
Huinengs Väter waren allzu viele,
dass Flüssen und Seen im Süden schwindlig wurde davon.
Wirklich, eine unmoralisch Familie!" 

Inmitten des Koreakrieges wandte sich Ko Un (* 1933) dem Buddhismus zu. 1952 wurde er Mönch und praktizierte Son,das koreanische Äquivalent zum japanischen Zen (Meditation). Als Schüler des großen Mönchs Hyobong bereiste er die koreanische Halbinsel und stieg rasch im Rang auf. Nach zehn Jahren desillusioniert durch den Formalismus und die Korruption der buddhistischen Hierarchie, schied er aus. Als Lehrer in einer Wohlfahrtschule auf der Insel Cheju im Süden publizierte er weitere Gedichtbände – der erste war noch während seiner Zeit als Mönch erschienen – und kehrte dann 1967 in die Großstadt Seoul zurück, wo düstere Jahre der Trunksucht in einem Selbstmordversuch gipfelten.

"Wenn du dich nur niedersetzt, stirbt der Buddha, stirbt auch eine Mutter." 

Ko Un: Zen-Gedichte, was’n das? 
Aus dem Koreanischen von Dr. Hans-Jürgen Zaborowski. 

104 Seiten. Paperback. 9,90 €. ISBN: 978-3-936018-98-1. 
Mit Zeichnungen Ko-Uns, die er eigens für diesen Band anfertigte. 
Bei Amazon Print on Demand



 


Beliebte Posts aus diesem Blog

WILLKOMMEN!

Yûhô Yokoi: Zen-Lexikon Japanisch-Deutsch

Der Laie Pang