Tung-shan Liang-chieh: Dialoge, Verse, Kôan

 


Diese Aufzeichnungen zu Tung-shan Liang-chieh (807-869; auch Dongshan Liangjie, jap. Tozan Ryokai), der vor allem in Hung-chou bzw. Jui-chou (heutiges Kiangsi) lehrte, entstanden erst lange nach seinem Tod. Die in Japan populärste Ausgabe wurde 1739 vom Mönch Gimoku Genkai herausgegeben, basierend auf einer chinesischen Version aus der Ming-Zeit. Eine frühere Quelle stellt das Wu-chia yü-lu dar, die „Aufzeichnung der Fünf Häuser“[i] (1632), zusammengestellt vor allem von Yü-feng Yüan-hsin (1571-1647) aus der Linie Lin-chis, der ein Zeitgenosse Tung-shans war. Allerdings finden sich ähnliche Texte bereits in der umgangssprachlichen „Sammlung der Patriarchenhalle“ (Tsu-tang chi) aus dem Jahr 952 und in der „Übertragung der Lampe“ (Ching-te ch'uan-teng lu) aus dem Jahr 1004, die von einem literarischeren Stil gekennzeichnet ist.

Die Geschichten sprechen selten explizit von Erleuchtung (ta-wu), etwa als Tung-shan sich in einem Fluss gespiegelt sieht (9). Auch samadhi (Versenkung) wird kaum erwähnt (61), und Meditation nur im Sterbeprozess (79, 80 und 119). Häufiger taucht das Thema Buddha-Natur auf (die auch nicht-fühlenden Dingen zugeschrieben wird), sowie die spirituelle Pilgerschaft, besonders in den Bergen.

Tung-shans bekannteste Schüler waren Yün-chü (835-902), aus dessen Linie Ju-ching (der Lehrer des Japaners Dôgen Zenji) hervorging, und Tsao-shan (840-901). Aus den Silben ihrer Namen, tung und tsao, enstand die Bezeichnung Tsaotung (jap. Sôtô) für die entsprechende Übertragungslinie des Chan/Zen. Der Zweig Tsao-shans soll schon im 13. Jahrhundert geendet haben, der von Yün-chü in China im 17. Jahrhundert.

Aufzeichnungen zu Tung-shan Liang-chieh. Kindle E-Book, 2,99 €. 

Bestellen bei Amazon.



[i] Als die fünf „Häuser“ galten die Linien von Lin-chi, Yün-men, Fa-yen, Kuei-shan und Tsao-shan.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Yamamoto Tsunetomo: Hagakure. Der Weg des Samurai.

Lebe wie ein Shaolin: Geist und Kampfkunst

WILLKOMMEN!